Neon
(chemisches Symbol Ne). Gasförmiges Element, Edelgas, Ordnungszahl 10, Atommasse 20,1797, aus der Hauptgruppe 8 (bzw. 0), Gruppe 18 und 2. Periode des Periodensystems. Natürliche Isotope (Häufigkeit in Klammern): 20 (90,51 %), 21 (0,27 %), 22 (9,22 %), deren Verhältnis zueinander auf der Erde allerdings anders als in Meteoriten oder der Sonne ist[1]. Außerdem kennt man künstliche Isotope 17Ne–25Ne mit Halbwertszeiten <3,38 min. D. des Gases 0,9000 g/L (0 °C, 101,3 kPa), 0,6964fache Luftdichte, D. des flüssigen Neons am Sdp. 1,207 g/cm3, Schmp. −248,60 °C, Sdp. 27,1 K = –246,03 °C (101,3 kPa); kritische Temperatur 44,4 K = –228,75 °C, kritischer Druck 265,4 kPa, kritische Dichte 0,483 g/cm3, Tripelpunkt bei 24,562 K und 43,37 kPa. Neon ist ein farb- und geruchloses, äußerst reaktionsträges Gas, das keine Edelgas-Verbindungen bildet. In 1 L Wasser von 20 °C lösen sich 10,5 mL Ne; das Gas wird durch aktivierte Holzkohle bei tiefen Temperaturen gut adsorbiert. Bei der Glimmentladung zeigt Neon eine typisch scharlachrote Färbung, siehe Leuchtstoffröhren.
Vorkommen
Neon gehört zu den seltenen Elementen; sein Anteil an der obersten, 16 km dicken Erdkruste, einschließlich Lufthülle, wird nur auf 5 ⋅ 10−9 geschätzt – im Weltraum (auf den Fixsternen) ist Neon nach Wasserstoff und Helium jedoch das dritthäufigste Element. Atmosphärische Luft enthält nur 18,2 mL Neon pro m3.
Gewinnung
Gewöhnlich wird Neon durch Luftzerlegung aus flüssiger Luft gewonnen. Wegen des niedrigen Neon-Anteils wird meist das He/Ne/N2-Gemisch mehrerer Luftverflüssigungsanlagen durch Kondensation (oder Adsorption an Aktivkohle bei tiefen Temperaturen) von Stickstoff befreit. Danach wird Neon bei sehr tiefen Temperaturen kondensiert und mit 99,995 % Reinheit gewonnen. Das Helium-Abgas enthält noch ca. 10 % Neon und ist zehnmal reicher an 32He als He aus Erdgas.
Verwendung
Als Füllgas für Leuchtstoffröhren (Neonröhren), Blitz- und Stroboskoplampen, im Gemisch mit anderen Gasen zur Füllung von Blasenkammern, Zählrohren und anderen Detektoren für Elementarteilchen, zusammen mit Helium als Lasergas[2] und als Bestandteil des Grieson-Schneidgases. Flüssiges Neon könnte bei niedrigeren Herstellungskosten als Kältemittel in der Kryogenik dienen, denn es hat ein etwa 40mal höheres Kühlvermögen je Volumeneinheit als flüssiges Helium und etwa das 3fache von flüssigem Wasserstoff[3].
Geschichte
Neon wurde 1897 von Ramsay aufgrund seines scharlachroten Spektrallichtes entdeckt und „Neon“ (griechisch neos = neu) genannt. Die natürlichen Neon-Isotope wurden bereits 1912 von Thomson massenspektrometrisch identifiziert.
Literatur
[1] Pepin, R. O., Icarus, (1991) 92, 2–79
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[2] Tsufura, L.; Baransky, O., Laser Focus World, (1995) 31, 83–87
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[3] Peculea, M., Rev. Roum. Chim., (2002) 46, 583–591
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Holleman-Wiberg (101.), S. 417 ff.
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Kirk-Othmer (4.) 13, 1–38
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Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6. Aufl. [CD-ROM]; Wiley-VCH: Weinheim, (1998)
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(GESTIS) |
Übersetzungen:
E | neon |
I | neon |
F | néon |
S | neón |