Kraftfeldverfahren
Methoden der computational chemistry zur Berechnung potentieller Energien von Molekülen aus empirisch angepassten Kraftfeldern. Der Name „Kraftfeld“ ist etabliert aber irreführend, da sich Kräfte zwischen Atomen eigentlich aus dem Gradienten (1. Ableitung) der potentiellen Energie ergeben (siehe Molekulardynamik); passender ist die ebenfalls verwendete Bezeichnung „empirisches Potential“. Dass Kraftfelder bzw. empirische Potentiale keine chemischen Reaktionen (Bildung oder Dissoziation kovalenter Bindungen) wiedergeben können, weil sie eine klassisch-mechanische Behandlung implizieren, die für Elektronen (die für chemische Bindungen verantwortlich sind) inadäquat ist, ist ein leider auch unter Experten weit verbreitetes Missverständnis. Traditionelle Kraftfelder behandeln keine expliziten Elektronen, sondern approximieren lediglich die Lösungen der zeitunabhängigen elektronischen