Gold
Metallisches Element der 11. Gruppe des Periodensystems. Natürliches Gold besteht ausschließlich aus dem Isotop 197; künstliche Isotope 185–203 mit Halbwertszeiten von 3,9 s bis 183 d. Von diesen hat 198Au (HWZ 2,7 d) in der medizinischen Radiographie und als Bestandteil von Radiopharmazeutika Bedeutung erlangt.
7440-57-5 (GESTIS) | |
Eigenschaften
Gold ist ein gelbes, lebhaft glänzendes, sehr dehnbares, beständiges Edelmetall. Es steht in derselben Gruppe wie Silber und Kupfer, mit denen es noch am ehesten Verwandtschaft aufweist. Gold, Kupfer und Caesium sind die einzigen farbigen Metalle. Man kann Gold in einem Reinheitsgrad von mindestens 99,9999 % herstellen; seine Härte ist ziemlich gering. Gold ist das dehnbarste unter allen Metallen. Es kristallisiert in der Regel in kubisch-flächenzentrierten Kristallgittern; über die hydrothermale Züchtung von Gold-Kristallen bis zu 1 cm Länge aus konzentrierter wäßriger Iodwasserstoffsäure siehe Literatur[1]. Von allen Elementen mit Ordnungszahlen bis 100 zeigt Gold die stärksten relativistischen Effekte. Diese führen z. B. zur Kontraktion der 6s-Außenschale und zur Destabilisierung der 5d-Schale. Dem etwa gleich großen und in die gleiche Richtung tendierenden Einfluß von Lanthanoiden-Kontraktion und relativistischen Effekten verdankt Gold seine hohe Dichte sowie eine Elektronegativität, die Gold zu einem Pseudohalogen macht. So findet man bemerkenswerte Parallelen zu den Halogenen. Gold zeigt eine Elektronegativität von 2,4 nach Pauling und reicht damit fast an die Elektronegativität von Iod heran (2,5). Golddampf besteht hauptsächlich aus Au2-Molekülen, deren Au–Au-Bindungsenergie sich mit 221 kJ/mol gut in die Reihe der Halogene einfügt (153 kJ/mol für I2, 194 kJ/mol für Br2, 243 kJ/mol für Cl2). Wie Halogene vermag Gold mit starken Basen zu disproportionieren:
5 Au + 3 Cs + 2 Cs2O → [CsAu]4 + [Cs3AuO2].
In dieser Reaktion werden drei Gold-Atome durch das Alkalimetall reduziert, die beiden übrigen Gold-Atome disproportionieren in Au(I) und Au(–I)[2].
Das Auridnitrid Ca3AuN wird bei 950 °C/1 bar N2 aus den Elementen gebildet[3]. Mit elektropositiven Elementen wie Alkalimetallen bildet Gold Verbindungen der Zusammensetzung MAu und andere Verbindungen. Die Gold-Verbindungen der leichten Alkalimetalle zeigen metallischen Charakter, das Valenzelektron des Alkalimetalls ist nicht am Gold lokalisiert, sondern im Leitungsband beweglich. Beim gelbbraunen Caesiumaurid fehlen jedoch metallischer Glanz und metallische Leitfähigkeit, der Halbleiter kristallisiert im Caesiumchlorid-Gittertyp und schmilzt bei 590 °C (Caesiumchlorid schmilzt bei 646 °C) zu einer Flüssigkeit, in der Cs+- und Au−-Ionen vorliegen. Der Dampf enthält Caesiumaurid (CsAu) mit einer Dissoziationsenergie von 460 kJ/mol (Caesiumchlorid: 444 kJ/mol).
Gold bildet mit Platin, Palladium, Silber und Kupfer leicht Mischkristalle (siehe auch Gold-Legierungen). Seine elektrische Leitfähigkeit beträgt etwa 67 %, die Wärmeleitfähigkeit 70 % von der des Silbers.
Reines Gold ist außerordentlich widerstandsfähig gegen Luft, Wasser, Sauerstoff, Schwefel, Schwefelwasserstoff, geschmolzene Alkalien, verdünnte oder konzentrierte Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und die meisten Salz-Lösungen; dagegen löst es sich in Chlorwasser (wenn in fein verteilter Form vorliegend) oder in Königswasser unter Chlorid-Bildung. Von Quecksilber wird Gold unter Bildung von Goldamalgam gelöst (amalgamiert, siehe auch Amalgame); wäßrige Lösungen von Kaliumcyanid oder Natriumcyanid lösen es zu einem Komplex auf (z. B. Na[Au(CN)2], dies wird bei der sogenannten Cyanid-Laugerei ausgenutzt, siehe Rubrik Herstellung). Legierungen mit Silber und Kupfer werden bei hohem Gold-Gehalt von Salpetersäure oder Schwefelwasserstoff und löslichen Sulfiden nicht angegriffen; sinkt der Gold-Gehalt aber unter 25 %, so wird das Silber durch Salpetersäure herausgelöst und Schwefelwasserstoff erzeugt allmählich eine Schwärzung unter Bildung von Silbersulfid bzw. Kupfersulfid. Letzteres kann bei Schmuckträgern Hautschwärzung hervorrufen. In seinen Verbindungen tritt Gold in den Wertigkeiten –1 (Auride wie RbAu, CsAu, [CsAu(NH3)], BaAu2), +1, +2, +3 und +5 (nur als AuF5 und [AuF6]−) auf, vergleiche Literatur[4]; die stabilsten und daher häufigsten Gold-Verbindungen sind die des AuI und AuIII.
Vorkommen
Gold gehört zu den seltensten Elementen unseres Lebensraumes; sein Anteil an der festen Erdkruste beträgt etwa 4 mg/t (4 ppb); im Meerwasser ist Gold in Konzentrationen um 0,01 mg/m3 enthalten. Die größten irdischen Gold-Mengen sind wahrscheinlich in der Oxid-Schale in Form von Goldtellurid, Goldselenid und gediegen angereichert. Aus diesen tieferen Bezirken kam Gold wiederholt mit hydrothermalen Lösungen (siehe Hydrothermalsynthese) in höhere Gesteinszonen, wo sich nach manchen Umwandlungen besonders im Quarzgestein allerlei Gänge, Adern usw. bildeten. Hier ist das Gold oft begleitet von Pyrit, Arsenkies, Kupfererzen und Silbererzen. Das meiste Gold kommt gediegen vor (meist sind die Goldflitter mikroskopisch klein), und zwar ist es fast immer mit Silber legiert. Daneben findet man in der Natur auch einige Goldminerale (v. a. Telluride), beispielsweise Calaverit (AuTe2), Sylvanit (AgAuTe4), Nagyagit [AuTe2 ⋅ 6Pb(S,Te)]. Das in Siebenbürgen und am Altai gefundene Elektrum ist ein lichtes Gold mit 15–30 % Silber. Das ursprüngliche, in Mengen von 1–25 g/t Gestein in Quarzgänge von Gebirgen unregelmäßig eingesprengte, metallische Berggold kommt bei der Verwitterung in die Flußsande und heißt dann Seifengold. Ein kleiner Teil des Goldes erreicht auf diesem Weg auch das Meer (siehe oben). Beim Berggold lohnt sich der Abbau, wenn die Tonne Gestein mindestens 5 g Gold enthält; dagegen werden in Kalifornien und Alaska schon Goldseifen mit 0,1 g Gold je m3 verarbeitet.
Das größte Gold-Lager der Welt findet sich am Witwatersrand in Südafrika 1000–3000 m unter der Erde in stark verkitteten, fossilen Seifen aus dem Präkambrium; von wirtschaftlicher Bedeutung sind auch die Lagerstätten von Kalifornien, Colorado, Alaska, Kanada, Australien, dem Uralgebiet sowie in jüngerer Zeit von Brasilien, den Philippinen und Papua-Neuguinea. Die europäischen Gold-Lager sind heute weitgehend erschöpft.
Herstellung und Wirtschaft
Goldwaschen
Aus dem Auflesen von glänzenden, mit bloßem Auge sichtbaren Goldkörnchen aus Flußsanden entwickelte sich das Goldwaschen, bei dem man ebenso wie bei der heute gebräuchlichen Schwerkraftaufbereitung die hohe Dichte der Goldkörner von 19,3 g/cm3 zur Abtrennung von der leichteren Gangart (Dichte 2,5–3) nutzt. Hierbei werden das Gold-haltige Gestein und die Gold-haltigen Sande in Wasser aufgeschlämmt und aus den Suspensionen setzen sich die schweren Goldkörnchen und Goldflitter schneller ab als die leichten Begleitstoffe.
Amalgamierung
(Amalgamation, siehe Amalgame und Goldamalgam). Bei der Amalgamierung lassen sich auch unsichtbar kleine Goldkörnchen in Quecksilber auflösen und nachher abscheiden. Aus dem gebildeten Goldamalgam wird das Quecksilber bei ca. 600 °C abdestilliert und in den Prozeß zurückgeführt.
Cyanid-Laugerei
Noch ergiebiger arbeitet die heute allgemein praktizierte, meist mit der Schwerkraftaufbereitung kombinierte hydrometallurgische Cyanid-Laugerei, bei der das Gold mittels einer alkalischen Kaliumcyanid- oder Natriumcyanid-Lösung ausgelaugt wird:
4 Au + 8 NaCN + O2 + 2 H2O → 4 Na[Au(CN)2] + 4 NaOH
Die gebildeten komplexen Cyanide werden an Zink oder Aluminium zersetzt, z. B.:
2 Na[Au(CN)2] + Zn → Na2[Zn(CN)4] + 2 Au
Neuerdings ist die Zink-Zementation weitgehend durch die Adsorption des Goldes an Aktivkohle im sogenannten CIP (Carbon-in-pulp)-Prozeß verdrängt worden. Die Behandlung der Cyanid-Lösungen mit Aktivkohle statt mit Zink-Pulver ergibt etwas höhere Ausbeuten an Gold. Die filtrierten Cyanid-Ablaugen enthalten weniger Gold und vor allem kein Zink, wodurch sich der Folgeaufwand reduziert[5].
Weitere Herstellungsmethoden
Aus salzsauren Lösung (HAuCl4) mit Ammoniak gefälltes Gold wird fachsprachlich als Knallgold bezeichnet. Erhebliche Gold-Mengen erhält man – neben anderen Edelmetallen – auch aus dem Anodenschlamm bei der elektrolytischen Raffination von Kupfer, Silber und dergleichen sowie durch die Rückgewinnung aus Altgold und Schrott in Scheideanstalten nach hüttenmännischen Verfahren (Treibarbeit) und/oder chemischen Auslaugungsverfahren. Über die Gold-Gewinnung aus Rückständen siehe Literatur[6], über die elektrolytische Reinigung siehe Literatur[7].
2008 lag die Bergwerksproduktion von Gold weltweit bei 2356 t. Davon stammten 288 t aus China, 234 t aus den USA, 232 t aus Südafrika, 225 t aus Australien, 175 t aus Peru, 163,9 t aus Rußland, 100 t aus Kanada, 90 t aus Indonesien, 85 t aus Usbekistan, 81 t aus Ghana und der Rest aus anderen Ländern. Die seit dem Altertum weltweit gewonnene Menge an Gold wurde im Januar 2009 auf 161000 t geschätzt[8].
Toxikologie
Aus der Therapie rheumatischer Erkrankungen mit Gold-Salzen ist bekannt, daß es zu Nebenwirkungen wie Störungen des Blutbildes führen kann[9]. Diese Effekte sind für den Lebensmittelbereich nicht relevant; ein ADI-Wert wurde nicht festgelegt.
Analytik
Qualitativ kann Gold in Lösung durch Bildung von Cassiusschem Goldpurpur mit einer schwach sauren Zinn(II)-Salzlösung, quantitativ z. B. mit Dithizon, Rhodamin B oder 3,3′-Dimethylbenzidin bestimmt werden. Gold läßt sich nach Blei(II)-oxid-Zusatz durch einen reduzierenden Aufschluß mit dem dabei entstehenden Blei aus einer Probe extrahieren und nach Auflösung in Königswasser mit instrumentellen Methoden sehr empfindlich nachweisen, z. B. Atomabsorptionsspektrometrie, Fluoreszenzmessung von AuCl4− mit Rhodamin B oder Atomemissionsspektrometrie. Spezielle massenspektrometrische Methoden gestatten die Bestimmung geringer Gold-Konzentrationen ohne aufwendige Probenvorbereitung[10]. Die Analyse von Gold in Erzen nennt man seit alters her Dokimasie.
Verwendung
Das meiste Gold (rund 30 % der jährlichen Erzeugung) wird in Form von Goldmünzen und Goldbarren gehortet. In den Tresoren goldreicher Staaten (besonders USA) sind große Mengen Gold festgelegt. Gold war jahrhundertelang das wichtigste internationale Währungsmetall. Von 1934–1968 garantierten die USA gesetzlich einen fixen Goldpreis (35 $ je Troy-Ounce), doch ist seit 1978 Gold kein offizieller Bestandteil nationaler Währungsreserven mehr.
Die technischen Anwendungen von Gold sind begrenzt und für die meisten Verwendungen gibt es Austauschstoffe, so daß der Besitz von Gold keine technische Notwendigkeit darstellt. Für Schmuck (rund 75 % der industriellen Verwendung) und Gebrauchsgegenstände wird Gold wegen seiner geringen Härte mit Silber, Kupfer oder auch Platin-Metallen legiert. Zur Angabe des Feingehaltes in Gold-Legierungen siehe Gold-Legierungen. Billige Schmuckgegenstände werden oft elektrochemisch oder durch Plattieren (Doublé) vergoldet. Aufgrund seiner Duktilität kann man Gold z. B. zu Blattgold von 0,1 μm Dicke auswalzen oder ausschlagen; solche dünnen Goldfolien lassen grünes Licht durchtreten; sie werden auch heute oft noch zwischen Goldschlägerhäutchen (Häutchen von Ochsenblinddarm) ausgeschlagen. Aus 1 g Gold läßt sich ein 3 km langes Drähtchen ziehen.
Ein beachtlicher Teil (ca. 10 %) des Gold-Verbrauches geht in die Elektrotechnik und Elektronik[11]. Die in der Galvanotechnik üblichen Methoden des Vergoldens haben in letzter Zeit durch die Anforderungen der Raumfahrt und der Elektrizität eine starke Verbesserung erfahren. Zahnärzte verarbeiten verschiedene zusammengesetzte Gold-Legierungen. Gold dient weiterhin zur Herstellung von Thermoelementen, elektrischen Kontakten, Ultrarot-Reflektoren für Satelliten, als Blattgold für dekorative Zwecke usw. Das prächtig rot gefärbte Goldrubinglas (siehe Rubinglas) enthält wie der Cassiussche Goldpurpur kolloidales Gold (siehe Gold-Nanopartikel).
Einlagerung von Gold-Atomen in Platin-Schichten verbessern deren katalytische Eigenschaften wesentlich[12]. Die Suche nach weiteren Anwendungen von Gold als Katalysator-Metall für die organische Synthese wurde ab ca. 2004 intensiviert[13], manche Autoren sprechen gar von einem Goldrausch in der organischen Chemie[14,15]. Katalysatoren für die Heterocyclen-Synthese über Allen-Intermediate[16], die Isolierung und Charakterisierung von Goldhydrid-Zwischenstufen in der dehydrierenden Silylierung von Alkoholen oder der spektroskopische Nachweis von π-Komplexen belegen, daß Gold-Verbindungen ein überraschendes Repertoire von katalytischen Elementarreaktionen beherrschen und komplexe Katalysecyclen ermöglichen[17]. So gelang 2007 die Synthese des marinen Toxins Azaspirazid durch Knüpfung zweier Spirocyclen in einer durch Gold(I)-chlorid katalysierten Ketal-Bildung[18].
Dünne Gold-Auflagen auf Metallen verhüten Korrosion und Gasdiffusion, auf Glas dienen sie zur Herstellung von Sonnenschutzgläsern. Gold ist als Färbemittel für Kosmetika zugelassen. Weiteres zur Verwendung siehe bei Gold-Legierungen und Gold-Verbindungen. In der Photographie benötigte man früher kleine Mengen an Gold-Salzen zur Empfindlichkeitssteigerung und für die Gold-Tonbäder.
In der Lebensmitteltechnologie wird Gold nur in geringem Umfang verwendet, z. B. in der Zuckerwaren- und Getränkeindustrie (Danziger Goldwasser), als Pulver oder als Blattmetall zur Dekoration und zur Erzielung äußerer Effekte etwa zum Färben von Dragées oder zur Dekoration von Vanilleeis; der teuerste Eisbecher der Welt ist in New York erhältlich, kostet 1000 US-$ und besteht aus fünf Kugeln Vanilleeis, welches mit ausgesuchten Schokoladen, kandierten Früchten, Trüffeln, Marzipan und aromatisiertem Dessert-Kaviar garniert und mit 23karätigem Blattgold dekoriert wird[19].
Recht
Zulassung
Zusatzstoff, der zum Färben bestimmter Lebensmittel (Überzüge von Süßwaren, Pralinen oder Liköre) zugelassen ist. Zusatzstoff-Zulassungsverordnung (ZZulV) 1998 Anlage 1 (zu § 3 Abs. 1 und § 7) Teil B (Farbstoffe, die nur für bestimmte Lebensmittel zugelassen sind).
Reinheitsanforderungen
Für technologische Zwecke zugelassener Zusatzstoff. Zusatzstoff-Verkehrsverordnung (ZVerkV) 1998 Anlage 2 (zu § 3 Abs. 1) Liste B Reinheitsanforderungen nach Richtlinie 95/45/EG vom 26.7.1995, Amtsblatt der EG Nr. L 226 vom 22.09.1995, S. 1 (geändert).
Geschichte
Da Gold zumeist gediegen vorkommt, lebhaft glänzt und leicht verformt werden kann, ist es schon in vorgeschichtlicher Zeit aufgesammelt und zu den mannigfaltigsten Zwecken verwendet worden; zur Geschichte der Gold-Metallurgie siehe Literatur[20]. Die ältesten, in größerer Zahl erhaltenen Objekte aus Gold stammen aus den Königsgräbern von Ur (Mesopotamien, 2500 vor Christus), doch ist die Gold-Verarbeitung seit etwa 4000 vor Christus bekannt. Bei den Germanen wurde Goldschmuck seit der Bronzezeit hergestellt. Die Griechen unternahmen schon um 1350 vor Christus einen Kolonialzug an die Küsten des Schwarzen Meeres zur Erbeutung von Gold, der zur Argonautensage Anlaß gab. Die ersten Goldmünzen wurden etwa 650 vor Christus in orientalischen Ländern geprägt; die ältesten römischen Goldmünzen stammen aus dem Jahre 269 vor Christus Die älteste, wertbeständige Münze des Mittelalters ist der 1252 erstmals geprägte Florentiner Gulden (Fiorino d'oro), der etwa 2,6 g wog. Bei der Gold-Gewinnung wird die Amalgamation erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt. Im Mittelalter lieferten Böhmen, die Karpatenländer und Kärnten bescheidene Gold-Mengen. Zur gleichen Zeit bemühten sich Alchemisten und Betrüger um die Umwandlung unedler Metalle in Gold (Transmutation). Nach der Entdeckung Amerikas führten die Spanier größere Gold-Beträge von Peru ein. Einen hektischen Aufschwung nahm die Gold-Suche in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Entdeckung neuer Lagerstätten (Goldrausch). 1887 wurde die Cyanid-Laugerei von den Schotten MacArthur und Forrest erfunden und seit 1890 allgemein praktiziert. Die jährliche Gold-Produktion auf der ganzen Erde um 1500 wird auf nur 6 t geschätzt, bis 1700 stieg sie auf 11 t, 1830 auf 25 t und 1900 auf 390 t.
Etymologie
Das chemische Symbol Au für Gold leitet sich ab vom Lateinischen aurum = Gold. Die deutsche Bezeichnung ist abgeleitet über das indogermanische Wort Ghel für gelblich, schimmernd, blank vom Sanskrit-Wort jval.
Literatur
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Übersetzungen:
E | gold |
F | or |
I | oro |
S | oro |