Fermium
(chemisches Symbol Fm). Künstliches radioaktives Actinoiden-Element, Ordnungszahl 100 (Transurane). Isotope 242–259 mit HWZ zwischen 0,38 ms und 100,5 d (257Fm). Aufgrund von Tracerexperimenten weiß man, daß Fermium Erbium-ähnlich ist; es bildet in Lösung dreiwertige Ionen; auch die Oxidationsstufen +1 und +2 kommen vor. Ausgehend von Uran 238, dem schwersten natürlich vorkommenden Nuklid, ist im Hochflußkernreaktor durch insgesamt 19-fachen Neutroneneinfang (siehe Einfang) und sechs dazwischen gelagerte Betazerfälle Fermium 257 als schwerstes Nuklid erhältlich, das in Aufbaureaktionen hergestellt werden kann. Fermium 250 entsteht bei der Bombardierung von Uran 238 mit Sauerstoff-Kernen unter Aussendung von vier Neutronen. Praktisch wurden aus Überresten unterirdischer Kernexplosionen bisher Mengen von wenigen Pikogramm gewonnen. Eine Untersuchung von 2,7 ⋅ 1010 Atomen des Isotops 255Fm in einer optischen Zelle durch Resonanzionisationsspektroskopie beschreibt Literatur[1].
Geschichte
Ebenso wie Einsteinium wurde Fermium nicht gezielt in Kernreaktionen entdeckt, sondern im radioaktiven Staub der ersten Wasserstoff-Bombenexplosion auf dem Bikini-Atoll (1952) von Seaborg, Ghiorso und anderen gefunden[2] und zu Ehren von Enrico Fermi benannt. Ältere Bezeichnungen: Eka-Erbium und Centurium.
Literatur
[1] Sewtz, M.; Backe, H.; Dretzke, A.; Kube, G.; Lauth, W.; Schwamb, P.; Eberhardt, K.; Gruning, C.; Thorle, P.; Trautmann, N.; Kunz, P.; Lassen, J.; Passler, G.; Dong, C. Z.; Fritzsche, S.; Haire, R. G., Phys. Rev. Lett., (2003) 90, 163002/1–163002/4
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[2] Ghiorso, A., Chem. Eng. News, (2003) 81(36), 174–175
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Chem. Ztg. 104, 77–104 (1980)
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GIT Fachz. Lab. 1987, Nr. 10, 944–956; Nr. 11, 1149–1156
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Übersetzungen:
E | fermium |
F | fermium |
I | fermio |
S | fermio |